Falschgeld erkennen

Wenn der Schein trügt

Auf den ersten Blick sind falsche Banknoten oder Münzen von echten kaum zu unterscheiden. Informieren Sie sich darüber, wie Sie Falschgeld erkennen und geben Sie Fälschern keine Chance.

Falschgeld erkennen

Wissen schützt

Geben Sie Geldfälschern keine Chance

Falschgeld kann Ihnen überall begegnen, wo Sie mit Bargeld zu tun haben. Der größte Komplize der Fälscher ist die Leichtgläubigkeit ihrer Opfer. Entsprechend konzentrieren sich sowohl die Deutsche Bundesbank als auch die Polizei vor allem auf die Aufklärungsarbeit und informieren Händler und andere Interessierte darüber, wie man Falschgeld erkennt.

Die Euro-Serie

Zwischen 2013 und 2019 hat die Deutsche Bundesbank Geldscheine der sogenannten Euro-Serie eingeführt. Als Letztes kamen im Mai 2019 die neuen 100- und 200-Euro-Scheine in den Umlauf. Die Produktion des 500-Euro-Scheines wurde 2018 eingestellt. Obwohl keine neuen Scheine mit diesem Wert mehr ausgegeben werden, ist der 500-Euro-Schein weiterhin ein gesetzliches Zahlungsmittel und damit gültig.

Bargeld prüfen

Euro-Scheine sowie -Münzen sind mit verschiedenen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet. Geldfälscher berücksichtigen bei der Imitation der originalen Geldmittel meist nicht alle. Vergleichen Sie aus diesem Grund verdächtige Scheine mit welchen, die Sie an einem Geldautomaten gezogen haben. Denn Banken sind verpflichtet, Geldscheine vor der Abgabe auf Echtheit zu prüfen. Sie können also sicher sein, dass Sie am Automaten immer echtes Geld erhalten.

Untersuchen Sie immer mehrere Merkmale. Wenn Sie Hilfsmittel wie Lupen, Prüfstifte oder UV-Lampen benutzen, untersuchen Sie immer zusätzlich auch andere Sicherheitsmerkmale. Im Zweifel lassen Sie verdächtige Scheine und Münzen von Ihrer Hausbank oder einer Filiale der Deutschen Bundesbank prüfen.

Geldscheine

So erkennen Sie Falschgeld

Quelle: VR-Networld GmbH (Stand: August 2024)

Fühlen

Echte Banknoten …

  • bestehen zu 90 Prozent aus reiner Baumwolle und fühlen sich griffig und fest an.
  • besitzen ein ertastbares Relief auf dem trapezförmigen Feld.
  • besitzen fühlbare Schriftzeichen (BCE, ECB, EZB, EKT, EKP).
  • fühlen sich erhaben an, wenn man mit dem Finger über das Hauptmotiv, die Buchstaben und die Wertzahl streift.
  • Die Europa-Serie ist am linken und rechten Rand mit leicht hervorgehobenen Linien versehen, die ertastet werden können.

Sehen

  • Wasserzeichen: Die Geldscheine der Europa-Serie haben ein Porträtfenster und ein Wasserzeichen. Zu sehen ist hier jeweils eine Wertzahl und die namensgebende Europa, eine Figur aus der griechischen Mythologie. Scheine der ersten Generation haben ein Motiv-Wasserzeichen.
  • Durchsichtsregister: Scheine der ersten Generation haben ein Durchsichtsregister. Im Gegenlicht bilden die unvollständigen Formen in der oberen Ecke auf beiden Seiten der Banknote gemeinsam die Wertzahl.
  • Sicherheitsfaden: Im Gegenlicht erkennt man bei Scheinen der Europa-Serie den Faden als dunklen Streifen mit der Aufschrift "EURO" und der Wertzahl in sehr kleiner Schrift. Scheine der ersten Generation zeigen hier das Euro-Zeichen und die Wertzahl.
  • Perforationen: Im Gegenlicht sind im Hologrammelement oder -streifen Perforationen zu erkennen, die das Euro-Symbol ergeben.
  • Unterschrift: Die Banknoten sind vom amtierenden Präsidenten der Europäischen Zentralbank unterschrieben. Banknoten, die von 2011 bis 2019 herausgegeben wurden, tragen die Unterschrift von Mario Draghi. Banknoten, die ab 2019 in Umlauf gebracht wurden, sind unterzeichnet von Christine Lagarde.

Kippen

  • Hologrammelement: Auf Banknoten der Europa-Serie sind auf dem Hologrammstreifen auf der Vorderseite rechts das Porträt der Europa, das Euro-Zeichen, das Hauptmotiv des Scheines und die Wertzahl der Banknote zu sehen. Scheine der ersten Generation zeigen je nach Betrachtungswinkel entweder die Wertzahl oder ein Fenster bzw. ein Tor. Im Hintergrund erscheinen regenbogenfarbige konzentrische Kreise in sehr kleiner Schrift.
  • Smaragdzahl: Die Scheine der Europa-Serie zeigen auf der Vorderseite unten links eine Smaragdzahl. Wenn Sie die Banknote kippen, ändert sich die Farbe und ein Lichtbalken bewegt sich auf und ab. Bei älteren Scheinen wechselt die Wertzahl auf der Rückseite der Banknote die Farbe von Purpurrot zu Olivgrün und Braun (nur Werte ab 50 Euro).
  • Satellitenhologramm (ab 100 Euro): Scheine mit dem Wert 100 oder 200 Euro weisen zudem auf dem Hologrammstreifen das sogenannte Satelliten-Hologramm auf. Hier bewegen sich beim Neigen der Banknote kleine Euro-Symbole um die Wertzahl.

Münzen

Sehen

Mit dem Auge zu erkennen:

  • Prägung des Münzbildes: hebt sich deutlich vom Münzgrund ab; bei Fälschungen ist es oft verschwommen, die Flächen uneben
  • Farbton: weicht bei Fälschungen oft von dem echter Münzen ab; beschichtete Falschmünzen werden schnell fleckig, weil sich die Beschichtung abnutzt und das andersfarbige und minderwertige Grundmaterial hervortritt, zu erkennen vor allem bei den erhabenen Münzpartien
  • Randprägung: Bei echten Münzen gestochen scharf und sauber ausgeprägt; bei Fälschungen oft unvollständig und unregelmäßig ausgeprägt

Magnetismus

Falsche Münzen werden vom Magneten meistens zu stark oder gar nicht angezogen. Bei echten Münzen gilt:

  • Bei 1- und 2-Euro-Münzen ist der Innenteil nur schwach, der äußere Münzring gar nicht magnetisch.
  • Die 10-, 20- und 50-Cent-Münzen sind ebenfalls nicht magnetisch.
  • 1-, 2- und 5-Cent-Münzen sind stark magnetisch.

Hören

Lassen Sie die Münze auf einen harten Untergrund fallen.

  • Bei einer echten Münze ertönt ein reiner Klang.
  • Falsche Münzen aus Blei oder Blei-Zinn-Legierungen erzeugen einen dumpfen Klang.
  • Hartmetall-Fälschungen klingen höher als echte Münzen.

Schrifttest

Fährt man mit dem Rand einer Münze über ein Blatt Papier, entsteht bei Falschmünzen, die Blei und/oder Zinn enthalten, eine bleistiftähnliche Linie.

Rechtliches

Verdächtiges Geld zur Bank

Am häufigsten werden 20- und 50-Euro-Scheine gefälscht, denn dies sind die Wertstellungen, von denen die meisten Banknoten im Umlauf sind. 2021 entfielen 78 Prozent der Fälschungen auf diese beiden Werte.

Prüfen Sie Bargeld, sobald Sie es erhalten. Im Zweifelsfall reichen Sie verdächtiges Geld bei Ihrer Hausbank oder bei einer Filiale der Deutschen Bundesbank zur Prüfung ein. Sollte das Geld nicht gefälscht sein, bekommen Sie es nach der Prüfung zurück. Handelt es sich um Blüten oder falsche Münzen, wird es einbehalten. In diesem Fall wird Ihnen der Gegenwert leider nicht erstattet.

Falschgeld zur Polizei

  • Wenn Sie auf Falschgeld stoßen, fragen Sie den Einreicher nach seiner Identität und der Herkunft des "Geldes".
  • Geben Sie das Falschgeld keinesfalls zurück oder an andere Personen weiter. Sie könnten sich dadurch selbst strafbar machen.
  • Verständigen Sie schnellstmöglich die Polizei oder gehen Sie mit dem Falschgeld umgehend zur nächsten Polizeidienststelle und geben Sie sachdienliche Hinweise. Für Falschgeld besteht eine Meldepflicht. Eindeutige Blüten müssen der Polizei übergeben werden.

Weitergabe ist strafbar

Wer Falschgeld nicht einreicht, sondern behält oder vielleicht sogar weitergibt, macht sich strafbar: Verstöße werden mit einem Bußgeld von bis zu 100.000 Euro oder einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet.

Hinweis auf Beratung: Dieser Artikel gibt nur Anregungen und kurze Hinweise sowie lediglich einen groben Überblick. Er erhebt damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Zuletzt aktualisiert am 21. August 2024